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Kinder-Straßen
Kinder brauchen ihre eigene Welt, also auch sichere schöne Straßen für sich

Kinder brauchen

Platz

Kinder brauchen einen eigenen Platz, auf der Straße, auf einer Kinder-Straße, nahe der eigenen Haustür, auf dem Weg in die Kita oder die Schule oder zu anderen Kindern. So ein eigentlich selbstverständliches Straßen-Netz für Kinder gibt es noch nicht. Es ist in Planungen von Kommunen, Ländern oder dem Bund schlicht nicht vorgesehen, im Gegensatz zu vielen unterschiedlichen Autostraßennetzen. Kinder und andere brauchen verbundene Kinder-Straßen als Teil der kommunalen Daseinsfürsorge. Kinder brauchen Platz Kinder brauchen für ihre Entwicklung viel Bewegung und somit sicheren Platz, zum Leben, Spielen und Rennen. Dazu reicht die Wohnung meist nicht aus. Vieles findet draussen auf der Straße davor statt. Dort sind Kinderlebewesen oft nicht wirklich vorgesehen. Sie stören andere Abläufe, es ist für die Kinder gefährlich. Sie verstehen die dort geltenden Regeln noch nicht von alleine. So können sie sich meist nicht ihren Möglichkeiten entsprechend bewegen oder mit anderen spielen. Oft werden sie auf entfernte Spielplätze geschickt. Diese können sie alleine und ungefährdet oft nicht erreichen. Auch ihre Kitas oder Schulen können sie selten alleine auf sicheren Wegen erreichen, weder zu Fuss noch mit einem Fahrrad o.ä.. Kinder stören auf Auto-Straßen nur Die Straßen vor Häusern in Wohngebieten sind meistens Auto-Straßen oder maximal verkehrsberuhigte Straßen. Sie sind für die Lebenslogik von Erwachsenen eingerichtet, im Extremfall sind sie reine Transportbänder für Motorisierte. Autos, LKWs und Motorräder Vorfahrt vor Kindern. Kinder stören die dortigen reibungslosen und schnellen Abläufe und gelten als eine sich selbstgefährdende Störgröße. Sie sind auf diesen Straßen als kleine Lebewesen einfach nicht vorgesehen. Es gibt Auto-Hauptstraßen, Auto-Nebenstraßen, Auto- Durchgangstraßen, Auto-Schnellstraßen, Autobahnen, Fußgängerzonen, aber nur selten Kinder-Straßen. Ein Kinder-Straßen-Netz gibt es praktisch noch nicht. Erwachsene entscheiden, daß Kinder in der Erwachsenenwelt außerhalb ihrer Wohnung nur in den Kinder-Einrichtungen haben, nicht aber auf den Straßen. Kinder halten sich nicht daran.
Kinder brauchen Vorfahrt auf eigenen Straßen: Kinder-Straßen Also brauchen Kinder-Straßen, auf denen die ihnen entsprechende Regeln gelten. Auf ihnen sollten sie immer Vorfahrt haben, Straßen mit Kinder-Regeln. Und diese Regeln sind eben andere als die der Erwachsenen. Kinder sind langsamer, unberechenbarer, lauter. Kinder können sich oft noch nicht an Erwachsenen-Regeln halten und geltende werden von ihnen gebrochen. Kinder müssen noch lernen. Spiel-Straßen oder Spiel-Straßen-auf-Zeit machen einen sehr guten Anfang. Sie sind rechtlich möglich und können von Kommunen angeordnet werden. Auf ihnen dürfen nur Autos von Anwohnern fahren. Leider sind sie seltener als Kinder-Spielplätze. Diese liegen meist isoliert in den Wohngebieten. Auf Kinder-Spiel- Straßen herrschen für die Bewegungen von Kindern geeignete Regeln. Meist funktionieren sie gut. Kinder schätzen sie, ihre Eltern meist auch, auch alte und gebrechliche Menschen finden auf diesen eine ihnen entsprechende Welt. Kinder sind auf Kinder-Straßen nicht alleine: andere Kinder sind da, irgendein Erwachsener sieht immer mal nach ihnen, alte Menschen mit mehr Zeit vielleicht auch gerne, wenn sie sich setzen können. Kinder brauchen Erwachsene, die ab und zu nach ihnen sehen. Aber Kinder brauchen auch Ecken, in die (im Prinzip) kein Erwachsener reindarf. Auf Kinder-Straßen herrscht weder Friedhofsruhe noch Autolärm-Krach. Kindergeräusche zeigen, wer das Sagen hat. Abends ist auf ihnen meist Ruhe. Beim Aufräumen müssen die Erwachsenen oft helfen bzw. es kontrollieren.